Signet Gartengestaltung, Hausgärten, Gartenanlagen und Pflanzplanung Signet Christina Dorsch

03. Mai 2018 – Vallée de la Drôme

Das Tal der Drôme und die umgebenden Schluchten und Berge sind zum einen landschaftlich wunderschön - ein überraschender Kontrast zwischen schroffen, steilen Felsabbruchkanten und üppiger Vegetation, besonders schön gerade jetzt im Frühling mit dem frischen Grün der gerade ausgetriebenen Bäume - und zum anderen ist es bestückt mit malerischen mittelalterlichen Städtchen. Auf den, von Kalkgestein bestimmten Böden an den Berghängen, habe ich typische kalkzeigende Pflanzen gesehen.

Natur- und Kulturlandschaften sind für mich schon immer eine wichtige Inspirationsquelle für die Gartengestaltung gewesen. Das hat viele Aspekte, aber vorrangig übt und schärft man in der Landschaft die eigene Wahrnehmung – auch sehen muss man üben, und zwar beständig und immer wieder üben. Räumliche Wirkung, Proportionen, Kontraste, Licht, Geruch, Geräusch, wie wir uns im Raum bewegen, darüber kann man in der freien Landschaft viel lernen. Und natürlich ist es wichtig, immer wieder Vegetationsmuster, Pflanzengesellschaften an Naturstandorten zu sehen und zu versuchen zu verstehen, wie sie funktionieren.

All das lässt sich nicht eins zu eins auf den Garten übertragen, aber dennoch kann man Manches davon ableiten, oder ins Verhältnis dazu setzen, oder den Gegensatz erkennen. ich bin der Ansicht, dass Menschen archetypische Bilder von Landschaften in sich tragen, und die Wirkung, die bestimmte Situationen im Freiraum auf uns haben, hängt direkt damit zusammen – das ist ein Thema auf das ich sicherlich nochmal bei einem anderen Beitrag zurückkommen möchte, denn dies ist ein wichtiges Thema und es beschäftigt mich schon lange.

Heute möchte ich ein wenig von der Flora zeigen, die mir bei einem Spaziergang an den mit lichtem Wald und Gebüsch bestandenen Hängen der ‚Gorges d’Omblèze‘ und auf dem Weg zum Wasserfall ‚Chute de la Druise‘ begegnet ist. Das Fazit für den Garten ist, dass man immer mit dem Standort arbeiten muss und es keinen Sinn hat die Gegebenheiten zu ignorieren – wer hat noch nicht versucht, eine Frühlingsplatterbse im eigenen Garten zu pflanzen, weil sie einem so gut gefällt? Nun ich schon, und bin damit gescheitert, weil sie nur da wächst, wo sie wachsen kann, zum Beispiel an den Wegsäumen im lichten Gebüsch auf kalkgeprägtem Boden. Ganz eindrücklich fand ich auch den südexponierten steilen Geröllhang auf dem Weg zum Wasserfall. Ich habe noch nie einen so wunderschönen Standort von Amelanchier ovalis gesehen – in voller Blüte. Dazu gesellen sich unter anderem Wacholder und Prunus mahaleb.

Auch der Buchsbaum hat dort eine natürliche Verbreitung. Allerdings hat der Buchsbaumzünsler gewütet. Und in dem Bereich, den ich gesehen habe die letzten Tage, sind nur noch ca. 5-10% der Buchsbäume belaubt.

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Entwurf: Christina Dorsch

Realisierung: Thomas Borghoff