Signet Gartengestaltung, Hausgärten, Gartenanlagen und Pflanzplanung Signet Christina Dorsch

13. Februar 2023 – Wie entstehen planerische Ideen

Kommen Ideen angeflogen oder werden sie erarbeitet?

Planerische Verantwortung

Jegliche räumliche Planung sollte auf einer guten Idee basieren, einer genauen Vorstellung, wie ein Raum aussehen könnte oder sollte. Egal, ob es sich um einen Garten, einen Park, eine urbane Freifläche, oder einen Landschaftsbereich handelt, jeder Eingriff, jede Veränderung ist tiefgreifend und oft sehr langfristig, in der Regel irreversibel, verbraucht zudem Ressourcen. Daher geht mit Planung, mit der Entwicklung einer gestalterischen Idee, auch die Verantwortung für den Ort und seine Umgebung einher.

Ideen entwickeln für Freiräume

Planerische Ideen für Freiräume zu entwickeln, ist eine Arbeit, hat Methoden, Vorgehensweisen, beruht auf der intensiven Beschäftigung mit dem Thema. Jeder Planer, jede Planerin macht das mit einer jeweils persönlich erworbenen Arbeitsweise.

An einer gründlichen Bestandsaufnahme auf der einen Seite und einer genauen Zielformulierung auf der anderen Seite kommt kein Ansatz vorbei. Was ist Realität und was ist Wunsch. Was ist schon gut, was ist defizitär. Wo gibt es Potentiale, was soll unbedingt erhalten werden, wo Schwierigkeiten, wo räumliche und funktionale Konflikte.

Nach der Analyse der räumlichen und planerischen Situation, testet man verschiedene Ansätze, die Ideen. Das beginnt damit, den Raum zu ordnen, zu gliedern, die richtigen Proportionen zu finden. Ist die Idee im Raum tragfähig? Wie lässt sich eine Idee in Raum übersetzen? Welche konkreten räumlichen Komponenten,  Elemente passen zu der Idee?

Mit Abstand betrachten und den Standort wechseln

Es gibt Momente, wo man erst mal stecken bleibt, nicht weiterkommt. Die Frage, wie man die verschiedenen Anforderungen mit den Gegebenheiten in Einklang bringen kann und noch dazu gestalterisch gut, scheint hin und wieder unlösbar. Für mich ist es an solchen Punkten wichtig zurückzutreten, Abstand in der Betrachtung zu schaffen, den Standpunkt zu wechseln, die Anforderungen und die Gegebenheiten noch mal neu zu hinterfragen, eventuell beides anders zu formulieren, genauer zu priorisieren – und dann kann es passieren, dass sich ein Lösungsweg auftut, den man vorher nicht gesehen hat, nicht sehen konnte. Dann hat man schon mal das Gefühl, dass einem diese Idee zugeflogen ist. Aber im Grunde ist auch sie das Ergebnis der intensiven Beschäftigung  mit dem Thema.

Selbstverständlicher, unverwechselbarer Raum

Je selbstverständlicher ein Raum wirkt umso besser. An einem Ort ankommen und das Gefühl haben, genau so ist es gut, es könnte gar nicht anders sein und zudem kann er mit keinem anderen verwechselt werden. Wenn das über lange Zeiträume tragfähig ist und so wahrgenommen wird, dann ist in meinen Augen Planung gelungen, die Idee richtig gewesen.

 

 

Mehr Bilder

Entwurf: Christina Dorsch

Realisierung: Thomas Borghoff