Signet Gartengestaltung, Hausgärten, Gartenanlagen und Pflanzplanung Signet Christina Dorsch

15. Februar 2021 – von mir aus

- könnte es jetzt Frühling werden.

Ich habe an langen Winterabenden genug gemütlich Tee getrunken. Bin genug durch den Schnee gestapft und habe mir den eisigen Wind um die Ohren pfeifen lassen.

 

Neue Pflanzen kennenlernen

Ich habe Pflanzenlisten geschrieben und vor allem habe ich mehr als genug Stauden, Kletterpflanzen und Samen bestellt, um neue Pflanzen kennenzulernen und zu testen, die ich dann in meinen Planungen einsetzen kann.

Ein bisschen schwierig ist das schon, denn auch ein großer eigener Garten kann nicht endlos neue Pflanzen aufnehmen. Viele Bereiche sollen auch so bleiben, wie sie sind und reifen dürfen. Aber die eine oder andere Ecke werde ich finden. Ich habe schon vor ein paar Jahren begonnen, die Bepflanzung meines Gartens in Richtung Wildpflanzen und wärmeverträgliche Pflanzen zu entwickeln.

Letztes Jahr habe ich 8 verschiedene Zistrosen und einige Strauchsalbei gepflanzt und zittere jetzt ein bisschen, ob sie wohl die momentane Kältephase überstehen werden. Immerhin sind sie ein wenig mit Schnee bedeckt. Das hilft möglicherweise. Die drei Rosen, ‚Weg der Sinne‘, ‚Ile de Fleur‘ und ‚See You‘, alle von Kordes, die ich im vergangenen Frühjahr und Herbst gepflanzt habe, sollten mit den Temperaturen keine Schwierigkeiten haben. Die Persica Hybride ‚See You‘ ist zudem sehr trockenheitsverträglich. Alle drei sind ungefüllt und bieten Insekten Nahrung.

 

Wärmeliebende Pflanzen auf Frosthärte testen

Und so sind es auf der einen Seite wärmeliebende Pflanzen aus anderen Regionen der Welt, wie zum Beispiel die Zistrosen, verschiedene Salvien, Indigostrauch, Bastardindigo, chinesischer Gewürzstrauch, echter Lorbeer, griechischer Bergtee, die ich in meinem Garten teste. Dieser Winter wird zeigen, welche davon auch eine ausreichende Frosthärte aufweisen.

 

Wildpflanzen im Hausgarten

Auf der anderen Seite sind es die Wildstauden und Gehölze, denen mein besonderes Augenmerk gilt. Wilde Karde, Odermenning, Nachtkerze, Dost, Wilde Möhre, Wicke, Rainfarn, Kugeldistel, Habichtskraut, Frauenflachs und einige weitere sind in meinem Garten zuhause.

Gerne möchte ich die Eselsdistel, den Natternkopf, die Wiesenflockenblume, die Schafgarbe, die Esparsette, das echte Labkraut, den Steinklee und einige weitere ansiedeln und Erfahrungen damit sammeln, wie gut sie sich ansiedeln lassen und wie sie sich im Hausgarten verhalten, wie sie sich auf die Insekten und Vogelwelt auswirken und auch wie sich das im Hausgarten handhaben lässt.

Die Wildstauden stehen in dem Ruf, dass sie sich nicht bändigen lassen. Das kann ich für die oben genannten Wildstauden, die sich in meinem Garten befinden, nicht sagen. Ja, ich dämme sie zuweilen ein, und ja, manche tauchen mal da und mal da auf, aber keine davon hat versucht den ganzen Garten einzunehmen. Nun ist mein Garten auch ein warmer und eher karger Standort. Man sollte sicher nicht einen Rainfarn, Tanacetum vulgare, in ein kräftig humoses und gedüngtes Beet neben ein paar wenig konkurrenzstarke Beetstauden setzen. das könnte schon schief gehen.

Die wilde Möhre, unverkennbar, ihr Laub riecht nach Speise-Möhre, essbar ist sie übrigens auch, ist ein echter Wanderer und taucht an vielen Stellen mit ihrer hübschen weißen Dolde und dem schwarzen Fleck in der Mitte auf, die Insekten und Schmetterlinge lieben sie. Da kann man hinnehmen, dass es auch mal wirklich viele davon gibt.

Die Kugeldistel, Echinops bannaticus, ist zusammen mit den wilden Karden sehr beliebt bei den Distelfinken. Klar, ich jäte jedes Frühjahr ein paar hundert Sämlinge davon. Aber sonst kein Problem damit, kein Wässern, kein Stützen, kein Päppeln. Und das an einer Stelle, wo es sehr schwierig ist, etwas anzusiedeln: Eine Böschung im trockenen Halbschatten.

Die breitblättrige Platterbse, Lathyrus latifolius, ist eine sehr hübsche, kleine Kletterpflanze, die gerne in Sträucher hineinwächst und lange blüht. Auch sie hat einen gewissen Ausbreitungsdrang und taucht an vielen Stellen auf. Lässt sich aber ohne Probleme reduzieren.

 

Pflegestrategie bei Wildstauden

Und genau das scheint mir die Strategie zu sein, die man braucht, um mit Wildstauden im Garten umzugehen: man muss sie kennen, sie im Auge behalten, entscheiden, wo man sie zulässt und wo nicht; und ab und zu – erst ab diesem Schritt muss man praktische Arbeit investieren – reduzieren.

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Entwurf: Christina Dorsch

Realisierung: Thomas Borghoff