Signet Gartengestaltung, Hausgärten, Gartenanlagen und Pflanzplanung Signet Christina Dorsch

22. Juni 2021 – Gärten begleiten

diesen Garten darf ich seit ein paar Jahren begleiten. Eine wunderbare Aufgabe und Freude die Weiterentwicklung zu unterstützen und über längere Zeit zu erleben.

Eine Herausforderung

Es ist, in meinen Augen, eine der wirklich schwierigen Aufgaben, die man als Gartengestalterin gestellt bekommen kann: in einen Garten zu kommen, der schon angelegt ist – und zwar gut, mit der Aufgabe ihn noch schöner zu machen.

Arbeiten im Bestand also – nicht ganz zufriedenstellend sind da nur die wirklich schwierigen Standorte: trockener Schatten unter einer großen Kiefer, schattige Böschung zwischen Rasenfläche und  Hecke unter einer großen Buche, noch dazu von der Rasenfläche weggeneigt, ein Staudenbeet an einer Böschung zur Einfahrt hin, die ein wenig zu steil war und an den Rändern schwierig zu bepflanzen, ein Trittplattenweg durch ein üppiges, langes Staudenbeet – wie vorgehen?

Mit Ruhe und Erfahrung

Wenn es sich, wie in diesem Garten, so glücklich fügt, dass ich auf eine Gartenbesitzerin treffe, die ihren Garten mit Begeisterung liebt und hervorragend pflegt, gleichzeitig neuen Ansätzen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, dann ist es eine Freude, immer wieder, hauptsächlich an der Bepflanzung, aber auch am Layout des Gartens zu feilen. In Ruhe und mit der dazu nötigen Zeit. Denn dies ist keine Aufgabe, die sich in einem Anlauf erledigen lässt. Man muss den Garten, die Besitzerin und die Art wie der Garten genutzt wird, kennenlernen. man muss die Gelegenheit haben, sich zu verschiedenen Zeiten im Garten aufzuhalten, um die Situation wirklich zu erfassen und zu verstehen.

Eine Aufgabe, die ich jetzt, mit der Erfahrung von inzwischen nicht wenigen Jahren Beschäftigung mit Garten- und Pflanzplanung, immer befriedigender und spannender finde.

Und so kann es gelingen, dass sich Baptisia ‚Carolina Moonlight‘ und Euphorbia seguieriana so wunderbar zu den schon vorhandenen gelben Pfingstrosen gesellen.

Dass sich durch die Aufkantung einer Böschung mit einem Stahlband eine Kante üppig mit Elfenblumen füllen lässt.

Wenn etwas gelungen ist, sieht es leicht und selbstverständlich aus. Aber wenn man beginnt zu überlegen, was man unter eine große Kiefer pflanzen kann, dann erscheint es einem verwegen, ein üppiges Staudenbild zu erhoffen. Wenn dann aber, neben anderen, das Brandkraut und der Rauling genau dies schaffen, ist das wunderbar.

Veränderung und Bewahren

Beobachten und bemerken. Wegnehmen, Hinzufügen. Anpassen, verändern, Zeit lassen. In Ruhe neue Ideen reifen lassen. Man muss mit Bedacht vorgehen, denn das Vorhandene soll herausgearbeitet werden, Dinge sollen reifen dürfen. Es ist ein sehr aufmerksames Arbeiten, schon auch mal kühn, aber hauptsächlich behutsam.

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Entwurf: Christina Dorsch

Realisierung: Thomas Borghoff