Kleiner Doppelhausgarten in malerischer Umgebung, der überraschend großzügig wirkt.
Kleine räumliche Situationen zu lösen sind eine Herausforderung und zugleich eine spannende Aufgabe. Unter der visuellen Einbeziehung der Umgebung und dem gezielten Einsatz weniger Gestaltungselemente gelingt es hier, einem kleinen Garten ein sehr angenehmes, großzügiges Raumgefühl zu verleihen.
Die Umgebung des Grundstückes, mit Bachlauf samt eingewachsener Vegetation und Blick auf alten Ortskern stellt eine schöne Kulisse bereit, die es ermöglicht, den Garten in die Umgebung einzubetten, um das Gefühl von angenehmer Weite zu erzeugen. Es ist ein wichtiger Teil der Planung das vorhandene Potential eines Ortes zu erkennen und es für die Neugestaltung eines Gartens zu seinem Vorteil zu nutzen. In diesem Fall lässt die Umgebung den Garten wachsen und dies unterstützt seine Wirkung.
Raumvergrößernd wirkt auch die sparsame Verwendung gestalterischer Elemente: zwei Hochbeete, zwei Felsenbirnen, zwei Heckenriegel, sowie das zentrale Element Sitzplätzchen mit Sitzquader. Die Gliederung des Gartens in Bereiche wird mit diesen nur angedeutet, dennoch ist das Raumgefühl klar und ruhig. Die Materialien spielen dabei keine unwesentliche Rolle. Der eingefärbte Beton korrespondiert sehr gut mit der Mauerverblendung, dem Splitt und dem Holz. Die Anmutung ist unaufdringlich modern.
Die Kanten zu den seitlichen Nachbarn wurden durch eine Kombination von Mäuerchen und darauf gesetztem Lattenzaun gefasst. Die Gartenmäuerchen greifen das Material des Wintergartens auf und verbinden dadurch Haus und Garten. Die Hochbeete entwickeln sich aus den Mäuerchen heraus. Zudem bewirkt die vertikale Aufteilung des Sichtschutzes in Mäuerchen und Zaun, dass der Sichtschutz visuell weniger hoch erscheint, was gerade in kleinen Gärten vorteilhaft wirkt. Der berankte Lattenzaun bietet einen guten Sichtschutz, ohne zu stark aufzutragen. In diesem Garten ist der seitliche Sichtschutz aus Mäuerchen, Zaun und Hochbeete zugleich tragendes gestalterisches Element.
Die Bepflanzung gibt dem Garten, obwohl die Flächen für Stauden klein sind, jahreszeitlich wechselnde Blühaspekte. Die Wirkung der Pflanzung wird über die Blütezeit der Stauden hinaus ausgedehnt durch die Felsenbirnen mit ihrer frühen Blüte, sowie durch die Färbung der Gehölze im Herbst. Ein willkommener Nebeneffekt der klaren Ordnung des Gartens ist, dass der Pflegeaufwand sich sehr im Rahmen hält.
Die Fotos unten zeigen den Entwicklungstand des Gartens zu unterschiedlichen Zeitpunkten – direkt nach der Fertigstellung, ein Jahr später und drei Jahre später.
Hier zum dazugehörigen Vorgarten.