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Kräuter für alle Sinne

Parsley, sage, rosemary, and thyme*, wie von Simon and Garfunkel besungen sind schon eine ganz gute Grundausstattung, die fast in jedem Garten unterkommen kann, wenn es sein muss auch im Topf. Erweitert man das ganze um Schnittlauch, Basilikum, Bohnenkraut, Liebstöckel, Bohnenkraut, Minze und Pimpinelle sind schon fast alle meine Lieblingskräuter zusammen. Damit kann man in der Küche schon richtig viel veranstalten und unterbringen lassen die sich auch im Garten. Gerne verteile ich die Kräuter in die Staudenbeete, denn die wenigsten Gärten heutzutage haben genug Platz, um einen eigenen Kräutergarten zu beherbergen und eine Kräuterschnecke macht sich in vielen räumlichen Situationen viel zu breit.

Aber außer den kulinarischen Kräutern interessieren mich auch die Kräuter, deren Laub aromatisch ist, solche die sehr dekorativ aussehen, die extreme Standorte meistern – oder alles zusammen. Und dann gibt es auch noch sehr attraktive essbare Wildstauden. Die Liste der interessanten Kräuter scheint unerschöpflich.

Aussehen und Geruch

Artemisia abrotanoides, die Eberraute, hat ein wunderbar aromatisches, fiedriges graugrünes Laub. Ruta graveolens, die Weinraute, hat einen eher stechenden Geruch, wenn man die Blätter reibt, aber sie sieht sehr interessant aus und blüht attraktiv gelb. Santolina chamaezyparissus, das Heiligenkraut, sein graues Laub könnte man fast als „plüschig“ beschreiben, es ist unglaublich schnittverträglich und kann sogar zu Einfassungen geschnitten werden. Santolina rosmarinifolia, das rosmarinblättrige Heiligenkraut, ist eine sehr schöne grüne Art, mit hübschen hellgelben Blüteköpfchen. Calamintha nepeta, Steinquendel ist eine anspruchlose Staude, die sehr hübsch blau blüht und ähnlich wie die Katzenminze zu verwenden ist. Warum nicht mal diese sehr unproblematischen Stauden, bzw. Halbsträucher miteinander kombiniert in einem Kiesbeet verwenden statt der gerade üblichen Buxkugeln und Formkoniferen und Mittelmeerzypressen?

Cynara cardunculus, die Artischocke ein echter Höhepunkt in einem Beet wenn sie blüht und zudem eine eindrucksvolle Gestalt, die auch im Winter mit ihrem Laub ziert. Centranthus ruber, die Spornblume ist nicht nur ein unermüdlicher Blüher an der richtigen Stelle, sie ist auch essbar. Agastache rugosum, die Duftnessel, ihr Laub ist aromatisch und mit den blauen Kerzen eine sehr gute Gruppenstaude im Beet. Salvia sclarea var. turkestanica, der Muskatellersalbei ist eine hervorragende imposante Solitärstaude, auch wenn sie nur kurzlebig ist, versamt sie sich wenn man Glück hat und taucht an anderer Stelle wieder auf. Ähnlich Foeniculum vulgare ‚Atropurpureum’, der Bronzefenchel, dessen fiedriges, duftiges Laub jede Pflanzung leichter macht, zudem kann man mit seinen Trieben und Blüten Salate würzen und dekorieren. Auch diese Arten lassen sich interessant miteinander in einer richtig spannenden modernen Pflanzung verwenden.

Hier noch ein paar Besonderheiten:

Hesperis matronalis, die Nachtviole ist etwas ganz besonderes und sollte an einer Stelle blühen, wo man am späten Abend im Sommer gerne sitzt – sie ist nicht nur wunderschön, sondern hat auch einen betörenden Duft. Hemerocallis lilioasphodelus, eine Wildform der Taglilie, die sehr viel öfter verwendet werden sollte. Ihre hellgelbe Blüte ist sehr elegant und sogar essbar.

Kräuter sind für alle Sinne da und man kann aus dem Vollen schöpfen – ein wahrer Genuss!

*Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian

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Entwurf: Christina Dorsch

Realisierung: Thomas Borghoff